Warum Einbruchschutz?
Psychologische Folgen eines Einbruchs
Der fiese Mitbewohner „Angst“
Mit dem Thema „Einbruchschutz“ haben sich wohl die meisten von uns schon einmal beschäftigt. Manch einer verwandelt sein Haus in ein Fort Knox, andere fühlen sich auch ohne Sicherung-Technik ausreichend geschützt im obersten Stockwerk des Mehrfamilienhauses. Seit die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) Jahr für Jahr sinkende Einbruchzahlen bescheinigt, betrachten immer mehr Menschen das Problem „Einbruch“ als erledigt.
Aber Achtung: Dunkelziffer!
Thomas Feltes, Kriminologe und Professor an der Ruhr-Universität Bochum, macht allerdings bei der Deutung der Zahlen darauf aufmerksam, dass längst nicht jeder Einbruch erfasst wird. „Das Auf und Ab bei den Wohnungseinbrüchen ist letztendlich wohl nur über das Dunkelfeld zu erklären“.
Eine andere Theorie begründet den Rückgang der Einbruchszahlen mit einer Ausweichbewegung von professionellen Einbrecherbanden. Der Verfolgungsdruck auf Einbrecher scheint hierzulande derart gewachsen zu sein, dass viele international agierende Profis einen Bogen um das Bundesgebiet machen. Der Kriminalbeamte Michael Will, der sich bei Europol intensiv mit dem Thema befasst, stellt fest, dass diese meist aus Südosteuropa stammenden Gruppierungen nun zunehmend in Skandinavien aktiv werden würden.
Wenn’s doch passiert
Ob man den offiziellen Zahlen nun Glauben schenkt oder nicht, sobald man selbst betroffen ist, wirkt die Beweihräucherung der Politik eher als Hohn.
Berichte von Einbruchopfern ähneln sich oft in der Beschreibung der langfristigen Folgen, die ein Einbruch mit sich bringt.
"Das Grundvertrauen ist gestört", sagt Gerd Reimann von der Deutschen Psychologen Akademie in Berlin. "Das ist eine starke psychologische Belastung, die sich in verschiedenen Symptomen äußern kann: Ängste, Nervosität, Schlafstörungen, Alpträume bis hin zu psychosomatischen Störungen wie Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Problemen."
Denn während des Ersatz der materiellen Verluste die Aufgabe der Versicherungsunternehmen ist, fragten sich viele Betroffene noch Monate nach der Tat, welche persönlichen Dinge der Eindringling wohl angefasst hat. Auch die quälende Frage „Habe ich durch Nachlässigkeit die Diebe vielleicht sogar angelockt?“ lässt viele Betroffene lange nicht los.
Unsere Tipps für Ihre Sicherheit
Sicherungen an Türen und Fenstern. Mechanische Sicherungen der typischen „Einstiegstoren“ wie Terassentüren oder Seitenfenstern erschweren dem Einbrecher das Handwerk.
Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten, beispielsweise durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
Ferienzeit ist Einbruchzeit. Bitten Sie einen Nachbarn, den Briefkasten zu leeren, bestellen Sie die Tageszeitung ab und lassen sie Licht im Inneren des Gebäudes über eine Zeitschaltuhr steuern.
Ersatzschlüssel nicht im Außenbereich verstecken. Einbrecher kennen die typischen Verstecke und überprüfen diese ständig. Auch der Versicherungsschutz ist gefährdet, wenn ein Einbrecher mittels Hausschlüssel eindringt.
Herumliegende Kletterhilfen vermeiden. Lassen Sie keine Leitern oder Gartenstühle herumliegen. Diese werden von Einbrechern gerne genutzt um an höher gelegene Fenster zu gelangen.
Ordnungsgemäßes Abschließen. Türen immer abschließen; einfaches Zuziehen reicht nicht. Gekippte Fenster sind eine Einladung für Einbrecher. Nur „Zu“ ist sicher, und nur „Sicher“ ist auch versichert.
Mitteilungen kontrollieren. Keine öffentliche Ankündigung des Urlaubs auf Social-Media-Kanälen. Keine „Wir sind zwei Wochen verreist“-Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
Einbruchmeldeanlage installieren